Oettinger und die „rassige“ Mercedes-Ära
Das Ergebnis war eine Hubraumvergrößerung des Benz-Motors auf 2,6 Liter dank spezieller Kurbelwelle mit verlängertem Hub auf 90,5 mm statt 80,25 mm, ein bearbeiteter Zylinderkopf und geschmiedete Mulden-Kolben.
Nun endlich hatte der sportlichste Baby-Benz das Durchzugsvermögen, das man sich von ihm erhoffte und vom Oettinger-Golf 16V gewohnt war.
In nackten Zahlen: 211 PS bei 5700/min und vor allem ein Drehmoment von 286 Nm. In einem breiten Bereich zwischen 1750/min und 6400/min lag das Drehmoment stets höher als der Spitzenwert bei der Serie.
Die „auto, motor und sport“ ermittelte in Heft 19/1985: Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 7,1 Sekunden, den Kilometer mit stehendem Start in 27,6 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von 238 km/h.
„Für rund 66.000 DM bekommt man ein nahezu perfektes Automobil – nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sich der Tuning-Altmeister einer sehr guten Basis bedient und seine Aufgabe gut gelöst hat.“
Die „sport auto“ schließt sich in Heft 02/1986 diesem Kompliment an: „Der 2,6 Liter mit 211 PS steht dem kleinen Daimler wesentlich besser als die serienmäßigen 2.3 Liter mit 185 PS. Die Oettinger-Kur macht den Sport-Mercedes zu einem allseits überlegenen Automobil.“
Mercedes Benz brachte im August 1988 mit dem 190 E 2.5-16 die zweite Generation auf den Markt. Und wieder reagierten die Friedrichsdorfer Motormagiere mit einer speziellen Kurbelwelle (94,5 mm) im Oettinger 2700/16 KAT. Dieser hatte nun 215 PS bei 6400 / min und ein maximales Drehmoment von 275 Nm, beschleunigte in 7 Sekunden von Null auf 100 km/h und rannte knapp 240 km/h. Der Oettinger-Vorsprung in der Motor-Charakteristik gegenüber der Serie blieb also erhalten. In den Export gingen auch Versionen ohne Katalysator mit 225 PS und einem Drehmoment von 280 Nm.
https://www.oettinger.de/unternehmen/oettinger_history/die_mercedes_jahre.html
Copyright by Oettinger